Dienstag, 15. November 2011

Francis Hodgson Burnett – Der kleine Lord

In der Nähe des Grafen stand ein Stuhl mit hoher Lehne, und Cedrik setzte sich darauf. Seine Füßchen berührten nicht den Boden, dennoch schien er sich behaglich zu fühlen, wie er hier saß und seinen hohen Verwandten aufmerksam, aber bescheiden musterte.
„Ich war sehr neugierig zu wissen, wie Sie aussehen“, sagte er. „Während ich auf dem Schiffe in meiner Hängematte lag, habe ich öfter darüber nachgedacht, ob Sie wohl meinem Vater ähnlich wären.“
„Bin ich das?“ fragte der Graf.
„Ach, ich war noch sehr jung, als mein Papa starb“, antwortete Cedrik, „und ich erinnere mich seiner daher wohl nicht mehr genau, aber ich glaube nicht, dass Sie ihm ähnlich sind.“
„So bist du wohl enttäuscht?“ fragte der Graf.
„O nein!“ antwortete Cedrik höflich. „Natürlich wären auch Sie glücklich, wenn jemand Ihrem Vater gliche. Aber Sie würden sich auch über das Aussehen Ihres Großvaters freuen, wenn er nicht Ihrem Vater ähnlich sähe. Verwandte hat man doch immer lieb. Meinen Sie nicht auch?“

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