„Platz da!“ Begovic hatte seinen alten Schneid wiedergefunden, trieb die Leute mit seinem Knüppel auseinander, drängte Branko hindurch und ging mit ihm weiter.
Er sah sich den Sünder nun genauer an. „Oho!“ schrie er auf. „Du bist es.“ Er gab Branko einen leichten Stoß. „Da habe ich dich gestern also nicht umsonst verprügelt.“
Sie kamen an der alten Marija vorbei.
„He, he!“ Sie streckte ihr bärtiges Gesicht aus ihrer Bude.
Hat er gestohlen, der Branko? Ich habe es mir doch gedacht.“
„Ich habe nicht gestohlen“, heulte Branko jetzt auf. „Ich hatte bloß Hunger.“
Die Alte lachte noch schriller. „Gerade das nennt man ja Diebstahl, du Dummkopf.“
Ein Buch, wenn es so zugeklappt daliegt, ist ein gebundenes, schlafendes, harmloses Tierchen, welches keinem was zuleide tut. Wer es nicht aufweckt, den gähnt es nicht an; wer ihm die Nase nicht gerade zwischen die Kiefern steckt, den beißt’s auch nicht. Wilhelm Busch.
Donnerstag, 31. März 2011
Mittwoch, 30. März 2011
Ernest Hemingway – Der alte Mann und das Meer
Er konnte spüren, dass er jetzt innerhalb des Stroms war, und er konnte die Lichter der Strandkolonien längs des Ufers sehen. Er wusste jetzt, wo er war, und es war ein leichtes, nach Hause zu kommen.
Wenigstens der Wind ist unser Freund, dachte er. Dann fügte er hinzu, manchmal. Und die große See mit unseren Freunden und unseren Feinden. Und mein Bett, dachte er. Mein Bett ist mein Freund. Ja, mein Bett, dachte er. Das Bett wird wunderbar sein. Es ist einfach, wenn man geschlagen ist, dachte er. „Nichts“, sagte er laut. „Ich bin zu weit rausgefahren.“
Dienstag, 29. März 2011
Fynn – Hallo Mr. Gott, hier spricht Anna
Ich hielt ihr das brennende Streichholz hin. Sie pustete und übersprühte mich dabei mit einem Regen kleiner Wurststückchen. Plötzlich schrak sie zusammen. Ihren Blick werde ich nie vergessen. Sie biss die Zähne zusammen. Ihr Gesicht verzerrte sich in Erwartung einer Ohrfeige. Was mein Gesicht ausdrückte, weiß ich nicht. Jedenfalls gab sie einen so kläglichen, traurigtrockenen Schluchzer von sich, wie ich ihn noch nie gehört hatte und wie ich ihn auch nie wieder hören will. Der Ton schnürte mir die Kehle zu, und ich begann zu lachen. Was konnte man auch anderes tun, bei so viel Kinderangst und Kindertrauer? Ich lachte und lachte und konnte nicht aufhören. Dann sah ich, dass auch sie begonnen hatte zu lachen. Da kniete kein erbärmliches Bündelchen Angst mehr vor mir. Sie lachte, sie kniete auf dem Straßenpflaster, reckte mir ihr Gesicht entgegen und schüttelte sich vor Lachen. Wie viele Male in den folgenden drei Jahren habe ich dieses Lachen gehört. Es klang nicht wie Silberglöckchen; es war eine Mischung aus Hundegebell, Motorad und Fahrradluftpumpe.
Montag, 28. März 2011
Terry Pratchett – Nation
Author’s Note
Thinking
This book contains some. Wether you try it at home is up to you.
Thinking
This book contains some. Wether you try it at home is up to you.
Sonntag, 27. März 2011
Jane Austen – Mansfield Park
Mögen andere Federn bei Schuld und Elend verweilen, ich verlasse solche verhaßten Themen sobald ich kann, voller Ungeduld, allen, die selbst nicht sehr in Schuld verstrickt sind, wieder zu leidlichem Wohlbefinden zu verhelfen und mit den übrigen Schluß zu machen.
Freitag, 25. März 2011
J. R. R. Tolkien – Der Herr der Ringe
Niemand antwortete. Die Mittagsglocke läutete. Immer noch sprach niemand. Frodo blickte in alle Gesichter, aber niemand blickte ihn an. Alle im Rat hatten die Augen gesenkt wie in tiefem Nachsinnen. Eine große Furcht ergriff ihn, als erwartete er die Verkündung eines Urteils, das er lange vorausgesehen und von dem er vergebens gehofft hatte, es würde am Ende nie ausgesprochen werden. Sehnsucht nach Ruhe und Frieden überkam ihn; sein Herzenswunsch war es, mit Bilbo in Bruchtal zu bleiben. Schließlich zwang er sich, etwas zu sagen, und wunderte sich über die eigenen Worte, als hätte ein fremder Wille sich seiner schwachen Stimme bedient.
„Ich werde den Ring tragen“, sagte er, „obwohl ich den Weg nicht weiß.“
Elrond hob die Augen und sah ihn an, und Frodo spürte, wie ihm der der Blick jäh bis ins Herz drang. „Wenn ich alles, was ich gehört, recht verstanden habe“, sagte er, „so glaube ich, dass diese Aufgabe dir, Frodo, zugedacht ist. Findest du keinen Weg, findet ihn niemand. Dies ist die Stunde des Auenlandvolkes, in der es sich aus seinen stillen Auen erhebt, um die Türme und Pläne der Mächtigen zu erschüttern. Wer von den Weisen hätte es vorauszusehen vermocht? Oder, wenn sie denn weise sind, warum sollten sie erwarten, es zu wissen, bevor die Stunde geschlagen hat?
Doch eine schwere Last ist es. So schwer, dass niemand sie einem anderen aufbürden kann. Doch wenn du sie aus freien Stücken auf dich nimmst, so sage ich, dass dein Entschluss richtig ist; und wären auch all die großen Elbenfreunde von einst hier versammelt, Hador und Húrin, Túrin und Beren selbst, so wäre dein Platz unter ihnen.“
„Aber du willst ihn doch nicht etwa allein losschicken, Meister?“ rief Sam, der nicht länger an sich halten konnte und aus der Ecke hervorsprang, wo er bisher still auf dem Boden gesessen hatte.
„Freilich nicht!“ sagte Elrond und lächelte ihm zu. „Wenigstens du sollst mit ihm gehen – es ist doch kaum möglich, dich von ihm zu trennen, selbst wenn er in einen geheimen Rat berufen ist und du nicht.“
Sam setzte sich wieder hin, wurde rot und brummte etwas vor sich hin. „Da haben wir uns vielleicht was eingebrockt, Herr Frodo!“ sagte er kopfschüttelnd.
„Ich werde den Ring tragen“, sagte er, „obwohl ich den Weg nicht weiß.“
Elrond hob die Augen und sah ihn an, und Frodo spürte, wie ihm der der Blick jäh bis ins Herz drang. „Wenn ich alles, was ich gehört, recht verstanden habe“, sagte er, „so glaube ich, dass diese Aufgabe dir, Frodo, zugedacht ist. Findest du keinen Weg, findet ihn niemand. Dies ist die Stunde des Auenlandvolkes, in der es sich aus seinen stillen Auen erhebt, um die Türme und Pläne der Mächtigen zu erschüttern. Wer von den Weisen hätte es vorauszusehen vermocht? Oder, wenn sie denn weise sind, warum sollten sie erwarten, es zu wissen, bevor die Stunde geschlagen hat?
Doch eine schwere Last ist es. So schwer, dass niemand sie einem anderen aufbürden kann. Doch wenn du sie aus freien Stücken auf dich nimmst, so sage ich, dass dein Entschluss richtig ist; und wären auch all die großen Elbenfreunde von einst hier versammelt, Hador und Húrin, Túrin und Beren selbst, so wäre dein Platz unter ihnen.“
„Aber du willst ihn doch nicht etwa allein losschicken, Meister?“ rief Sam, der nicht länger an sich halten konnte und aus der Ecke hervorsprang, wo er bisher still auf dem Boden gesessen hatte.
„Freilich nicht!“ sagte Elrond und lächelte ihm zu. „Wenigstens du sollst mit ihm gehen – es ist doch kaum möglich, dich von ihm zu trennen, selbst wenn er in einen geheimen Rat berufen ist und du nicht.“
Sam setzte sich wieder hin, wurde rot und brummte etwas vor sich hin. „Da haben wir uns vielleicht was eingebrockt, Herr Frodo!“ sagte er kopfschüttelnd.
Donnerstag, 24. März 2011
Louis Sachar – Holes
Chapter 1
There is no lake at Camp Green Lake. There once was a very large lake here, the largest lake in Texas. That was over a hundred years ago. Now its just a dry, flat wasteland.
There used to be a town of Green lake as well. The town shriveled and dried up along with the lake, and the people who lived here,
During the summer the daytime temperature hovers around ninty-five degrees in the shade—if you can find any shade. There’s not much shade in a big dry lake.
The only trees are two old oaks on the eastern edge of the “lake”. A hammock is stretched between the two trees, and a log cabin stands behind that.
The campers are forbidden to lie in the hammock. It belongs to the Warden. The Warden owns the shade.
Out on the lake, rattlesnakes and scorpions find shade under rocks and in the holes dug by the campers.
Here’s a good rule to remember about rattlenakes and scorpions: If you don’t bother them, they won’t bother you.
Usually.
Being bitten by a scorpion or even a rattlesnake is not the worst thing that can happen to you. You won’t die.
Usually.
Sometimes a camper will try to be bitten by a scorpion, or even a small rattlesnake. Then he will get to spend a day or two recovering in his tent, instead of having to dig a hole out on the lake.
But you don’t want to be bitten by a yellow-spotted lizard. That’s the worst thing that can happen to you. You will die a slow and painful death.
Always.
If you get bitten by a yellow-spotted lizard, you might as well go into the shade of the oak trees and lie in the hammock.
There is nothing anyone can do to you anymore.
Chapter 2
The reader is probably asking: Why would anyone go to Camp Green Lake?
Most campers weren’t given a choice. Camp Green Lake is a camp for bad boys.
If you take a bad boy and make him dig a hole every day in the hot sun, it will turn him into a good boy.
That was what some people thought.
Stanley Yelnats was given a choice. The judge said, “You may go to jail, or you may go to Camp Green Lake.”
Stanley was from a poor family. He had never been to a camp before.
There is no lake at Camp Green Lake. There once was a very large lake here, the largest lake in Texas. That was over a hundred years ago. Now its just a dry, flat wasteland.
There used to be a town of Green lake as well. The town shriveled and dried up along with the lake, and the people who lived here,
During the summer the daytime temperature hovers around ninty-five degrees in the shade—if you can find any shade. There’s not much shade in a big dry lake.
The only trees are two old oaks on the eastern edge of the “lake”. A hammock is stretched between the two trees, and a log cabin stands behind that.
The campers are forbidden to lie in the hammock. It belongs to the Warden. The Warden owns the shade.
Out on the lake, rattlesnakes and scorpions find shade under rocks and in the holes dug by the campers.
Here’s a good rule to remember about rattlenakes and scorpions: If you don’t bother them, they won’t bother you.
Usually.
Being bitten by a scorpion or even a rattlesnake is not the worst thing that can happen to you. You won’t die.
Usually.
Sometimes a camper will try to be bitten by a scorpion, or even a small rattlesnake. Then he will get to spend a day or two recovering in his tent, instead of having to dig a hole out on the lake.
But you don’t want to be bitten by a yellow-spotted lizard. That’s the worst thing that can happen to you. You will die a slow and painful death.
Always.
If you get bitten by a yellow-spotted lizard, you might as well go into the shade of the oak trees and lie in the hammock.
There is nothing anyone can do to you anymore.
Chapter 2
The reader is probably asking: Why would anyone go to Camp Green Lake?
Most campers weren’t given a choice. Camp Green Lake is a camp for bad boys.
If you take a bad boy and make him dig a hole every day in the hot sun, it will turn him into a good boy.
That was what some people thought.
Stanley Yelnats was given a choice. The judge said, “You may go to jail, or you may go to Camp Green Lake.”
Stanley was from a poor family. He had never been to a camp before.
Sonntag, 6. März 2011
Herman Melville – Moby Dick
Nennt mich Ismael. Vor ein paar Jahren – das genaue Datum ist unwichtig –, als ich so gut wie nichts mehr in meinen Taschen und vom Leben die Nase voll hatte, kam ich auf die Idee, zur See zu gehen und mir den wässrigen Teil der Erdkugel näher anzusehen. Denn dies ist ein gutes Mittel, die Flausen aus dem Hirn zu verjagen und wieder zu frischem Blute zu kommen. Wann immer ich ein saures Gesicht zu machen beginne, wenn es in mir düster und triste wie im November ist und ich vor jedem Sarggeschäft meinen Schritt anhalte oder den Leichenzügen nachlaufe, besonders aber, wenn der Weltschmerz in meinem Inneren die Überhand in einer Weise bekommt, dass es all meines moralischen Rückhalts bedarf, um nicht auf die Straße hinunter zu laufen und den Leuten die Hüte von den Köpfen zu schlagen – dann ist es, wie ich weiß, hoch an der Zeit für mich, zur See zu gehen. Das ist sozusagen mein Ersatz für Pistole und Kugel. Mit einem philosophisch gewürzten Redeschwall stürzte sich Cato in sein Schwert – ich jedoch begebe mich in aller Ruhe an Bord eines Schiffes. Darüber braucht man sich nicht weiter zu wundern. Es gibt nämlich genug Menschen, die bisweilen, ohne dass sie sich darüber genau Rechenschaft ablegen könnten, von ähnlichen Gefühlen wie ich hinausgetrieben werden auf’s freie Meer.
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