Man schnitt dem Zuwachs der Familie Button die schütteren Haare kurz, färbte sie unnatürlich schwarz und rasierte ihm das Gesicht so glatt, dass es glänzte, man steckte ihn in einen Anzug für kleine Jungen, den ein verdutzter Schneider nach strikten Anweisungen angefertigt hatte, und doch vermochte Roger Button auch nach alledem nicht darüber hinwegzusehen, dass sein Sohn wohl schwerlich den Vorstellungen entsprach, die eine Familie sich normalerweise von ihrem ersten Baby macht. Schließlich maß Benjamin Button – denn so und nicht Methusalem, was zwar angemessen, aber gehässig gewesen wäre, hatte man ihn genannt – trotz seiner altershalber gebückten Haltung einen Meter siebzig, was seine Kleiderebenso wenig verbargen, wie das Stutzen und Färben seiner Augenbrauen die Tatsache verhehlen konnte, dass die Augen darunter verwaschen, wässrig und müde waren. Und wirklich hatte das im Voraus verpflichtete Kindermädchen gleich nach dem ersten Blick in heller Empörung das Haus verlassen.
Mr. Button aber wich trotz allem keinen Zoll von seiner Haltung ab. Benjamin war ein Baby, und genau das sollte er auch bleiben. Anfänglich hatte der gestrenge Vater sogar verfügt, dass Benjamin, wenn er keine warme Milch möge, eben überhaupt keine Nahrung bekommen solle, hatte sich dann aber erweichen lassen und seinem Sohn zumindest Butterbrote und immerhin – als Kompromiss – auch Hafergrütze erlaubt. Eines Tages brachte er eine Rassel mit nach Hause, drückte sie Benjamin in die Hand und beharrte starrsinnig darauf, dass dieser damit „spielen“ solle, worauf der Alte das Ding mit gottergebener Miene in die Hand nahm und man ihn den ganzen Tag in regelmäßigen Abständen artig klappern hörte.
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